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Warum veranstalten wir die Tagung?

Aus drei Gründen erscheint es dringlich, den Zusammenhang zwischen ethnographischem Wissen, der wissenschaftlichen Erforschung des Arbeitsalltages in Organisationen und der anwendungsorientierten Organisationsberatung kritisch zu diskutieren:

Gesellschaftliche Transformationsprozesse wecken - erstens - durch eine Veränderung der ökonomischen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen bei Industriebetrieben, Dienstleitungsunternehmen und Organisationen einen verstärkten Beratungs- und Orientierungsbedarf. Sozial- und Kulturwissenschaftliches Wissen wurde daher in den vergangenen Jahren von unterschiedlichen Akteuren - wie Unternehmern, Behörden oder Gewerkschaften - verstärkt zu Beratungszwecken nachgefragt, ohne daß dies als neuartige Herausforderung in den betroffenen Wissenschaftsdisziplinen bereits ausreichend reflektiert wurde.

Zweitens geraten Sozial- und Kulturwissenschaftler, die in Unternehmen, Behörden und Organisationen forschen, häufig sowohl unfreiwillig wie freiwillig in die Position eines Beraters: Unfreiwillig etwa, indem ihre publizierten Forschungsergebnisse von Akteuren aus dem Forschungsfeld kritisch rezipiert, kommentiert und gelegentlich auch zu Restrukturierungsmaßnahmen im Feld eingesetzt werden. Und "freiwillig", indem etwa der Feldzugang daran gebunden wird, daß der beforschten Organisation vom Forscher als Ausgleich für dessen Ressourcenverbrauch (etwa die Arbeitszeit der Interviewpartner etc.) Ergebnisse zur Verfügung gestellt werden. Hierdurch werden u.a. grundlegende ethische Fragen aufgeworfen.

Drittens schließlich kann am Beispiel der Organisationsberatung in besonderer Weise der generelle Trend verdeutlicht werden, daß die traditionelle Arbeitsteilung zwischen universitärer Wissensproduktion einerseits und gesellschaftlicher Anwendung dieses Wissens andererseits zunehmend abgelöst wird, indem wissenschaftliches Wissen im Anwendungskontext selbst erzeugt wird. Indem Beratung jedoch nicht mehr nur wissens-, sondern zunehmend auch forschungsabhängig wird, eröffnen sich der wissenschaftlichen Forschung auch neue Tätigkeitsfelder - und in der Folge auch Arbeitsmärkte.

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